Die Synagoge Celle ist ein bedeutendes historisches Bauwerk und gilt als die älteste erhaltene Fachwerksynagoge in Niedersachsen. Erbaut um 1740, spiegelt sie die reiche Geschichte der jüdischen Gemeinde in Celle wider.
Das Wichtigste in Kürze
- Baujahr: Ca. 1740, älteste Fachwerksynagoge Niedersachsens
- Architektur: Schlichtes Fachwerk mit barocken Elementen
- Standort: Im Kreise 24, 29221 Celle
- Nutzung: Gottesdienste, Führungen, Ausstellungen zur jüdischen Geschichte
- Öffnungszeiten: Di–Fr und So von 11:00 bis 16:00 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Synagoge Celle
Die Synagoge Celle blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück. Sie wurde um 1740 erbaut, nachdem die jüdische Gemeinde 1737 endlich die Genehmigung zum Bau eines Gotteshauses erhielt. Zu dieser Zeit war es jedoch üblich, dass Synagogen als Hinterhäuser errichtet wurden – sie sollten von der Straße aus nicht sichtbar sein. Diese Bauweise spiegelt die damalige gesellschaftliche Stellung der jüdischen Gemeinde wider, die oft im Hintergrund bleiben musste. Die Synagoge in Celle ist heute ein seltenes Beispiel dieser historischen Bauweise und ein wichtiger Teil der jüdischen Geschichte Niedersachsens.
Architektur und Innenausstattung
Die Synagoge ist ein schlichter Fachwerkbau im spätbarocken Stil, der durch eine beeindruckende Stuckdecke und sorgfältig rekonstruierte Elemente wie den Toraschrein und die Bima (Vorlesepult) besticht. Der Saal ist etwa 80 Quadratmeter groß und vermittelt durch seine schlichte, doch harmonische Gestaltung eine besondere Atmosphäre. Besonders schön ist die Barockdecke, die durch ihre schlichte Eleganz beeindruckt.
Merkmale der Synagoge im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Architektur | Schlichter Fachwerkbau mit barocken Details |
Innenraum | Ca. 80 m² mit Stuckdecke |
Hervorhebung | Toraschrein und Bima |
Tipp: Wer sich für historische Architektur interessiert, wird die dezente Eleganz und die Geschichte der Synagoge zu schätzen wissen!
Zerstörung und Wiederaufbau
Die Synagoge überstand die Novemberpogrome 1938 glücklicherweise ohne Gebäudeschäden. Obwohl das Innere verwüstet wurde, blieb das Gebäude selbst stehen – wahrscheinlich aufgrund der engen Bebauung und der Brandgefahr für die umliegenden Häuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Innere der Synagoge sorgfältig restauriert und der Bau 1974 neu geweiht. Heute gilt die Synagoge in Celle als ein Symbol der jüdischen Widerstandskraft und des Engagements der Stadt für den Erhalt jüdischen Kulturerbes.
Hinweis: Die Synagoge ist nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern auch ein Mahnmal für die Herausforderungen und Widerstände, die jüdische Gemeinden über Jahrhunderte hinweg durchstanden haben.
Aktuelle Nutzung und Veranstaltungen
Heutzutage ist die Synagoge nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Kulturzentrum. Neben regelmäßigen Gottesdiensten bietet die Synagoge Führungen und Ausstellungen zur jüdischen Geschichte in Celle an. Eine Dauerausstellung beleuchtet das jüdische Leben in Celle, und das angrenzende Gebäude beherbergt Räume für Veranstaltungen. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit organisiert zudem Events, die auf das jüdisch-christliche Miteinander aufmerksam machen.
- Regelmäßige Gottesdienste: Die jüdische Gemeinde in Celle nutzt die Synagoge für Gottesdienste.
- Ausstellungen: Spannende Einblicke in die Geschichte und Kultur.
- Veranstaltungen: Diskussionsrunden und Führungen, oft organisiert von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Tipp: Informiere dich im Voraus über geplante Veranstaltungen und nutze die Chance, an einer geführten Tour teilzunehmen – die Einblicke sind einzigartig!
Besuchstipps und Infos
Die Synagoge befindet sich in der Straße Im Kreise 24, und die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag sowie Sonntag von 11:00 bis 16:00 Uhr. Für Führungen kann man sich an das Stadtarchiv Celle wenden, das auch interessante Hintergrundinformationen zur Geschichte der Synagoge bereitstellt.
Nützliche Besuchsinformationen auf einen Blick
Öffnungszeiten | Di–Fr und So von 11:00 bis 16:00 Uhr |
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Adresse | Im Kreise 24, 29221 Celle |
Kontakt für Führungen | Stadtarchiv Celle |
Anfahrt: Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann vom Bahnhof Celle aus einen kurzen Spaziergang zur Synagoge machen. Es gibt auch Busverbindungen, die in die Nähe führen.
Wichtig: Achte auf die aktuellen Hygieneregeln und eventuell abweichende Öffnungszeiten. Der Eintritt ist oft frei, jedoch wird eine Spende für den Erhalt der Synagoge gern gesehen.
Die Synagoge Celle ist mehr als nur ein historisches Gebäude – sie ist ein lebendiges Stück Geschichte, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet. Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich für Geschichte, Kultur und die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland interessieren. Wenn du in Celle bist, nutze die Gelegenheit, dieses beeindruckende Bauwerk zu besuchen und mehr über seine Bedeutung zu erfahren.
Tipp: Weitere Informationen und aktuelle Veranstaltungen findest du auf der Webseite der Stadt Celle.
Bild Quelle:
Foto: Rendor Thuces Al’Nachkar, Lizenz: Attribution-Share Alike 4.0 International, via Wikimedia Commons. Zuschnitt vorgenommen von Andreas Müller.