aktualisiert am 14. Mai 2025
Wenn Sie auf der Suche nach einem Rezept für eine klassische Rinderroulade sind, wie sie in Celle und Umgebung seit Generationen zubereitet wird, dann sind Sie hier genau richtig. In diesem Beitrag nehme ich Sie mit in die Welt der Celler Roulade, erkläre Ihnen Schritt für Schritt, wie sie gelingt, welche Zutaten Sie brauchen – und wie Sie mit kleinen Kniffen den typischen Geschmack authentisch auf den Teller bringen.
Was macht die Celler Roulade besonders?
In Niedersachsen gibt es viele Hausrezepte für Rouladen, doch in Celle hat sich über die Jahre eine besonders deftige und aromatische Variante durchgesetzt. Dünne Rinderrouladen, großzügig gefüllt mit Zwiebeln, Speck, Gurke und Senf, treffen hier auf eine dunkle, kräftige Soße – oft mit Wurzelgemüse und manchmal einem Schuss Rotwein abgeschmeckt. Viele Familien in Celle kochen dieses Gericht zu besonderen Anlässen, oft an Sonntagen oder zu Feiertagen.
Auch wenn die Grundzutaten überall ähnlich sind, ist es gerade der persönliche Touch – die Art des Anbratens, die Zubereitung der Soße oder ein geheimer Gewürztrick – der aus einer einfachen Roulade ein echtes Sonntagsgericht macht.
Zutaten für 4 Personen – das brauchen Sie für echte Celler Rouladen
Bevor wir mit der Zubereitung beginnen, lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Viele davon haben Sie wahrscheinlich bereits zu Hause, andere wie die Rouladen selbst oder Speckwürfel bekommen Sie frisch beim Metzger oder im gut sortierten Supermarkt. Frische und Qualität sind hier entscheidend – besonders beim Fleisch.
Zutatenliste für Celler Rouladen (4 Stück):
Zutat | Menge |
---|---|
Rinderrouladen | 4 Stück (je ca. 150 g) |
Speck (gewürfelt) | ca. 100 g |
Gewürzgurken | 2–3 Stück |
Zwiebeln | 2 große |
Mittelscharfer Senf | 4 TL |
Salz und Pfeffer | nach Geschmack |
Butterschmalz / Öl | 2 EL |
Karotten | 2 Stück |
Sellerie (Knolle oder Stangen) | 1 kleines Stück |
Lauch | 1 Stange |
Tomatenmark | 1 EL |
Rinderfond oder Brühe | ca. 500 ml |
Rotwein (optional) | 100 ml |
Lorbeerblatt, Wacholderbeeren | nach Geschmack |
Diese Zutatenliste ergibt die klassische Version. Natürlich können Sie sie auch etwas abwandeln – wer es würziger mag, gibt etwas Senf mehr hinein, wer keine Gurken mag, lässt sie weg. Es gibt nicht die eine richtige Roulade, sondern viele gute Variationen.
Schritt-für-Schritt: So gelingt die Celler Roulade garantiert
Die Zubereitung braucht etwas Geduld – doch das Ergebnis lohnt sich. Planen Sie rund zwei Stunden ein, denn Rouladen brauchen Zeit zum Schmoren, um zart zu werden und ihre Aromen zu entfalten.
Rouladen vorbereiten und füllen
Zunächst legen Sie die Rouladen auf ein großes Brett. Klopfen Sie das Fleisch leicht flach, damit es sich besser rollen lässt. Nun salzen und pfeffern Sie die Innenseite und bestreichen jede Roulade mit etwa einem Teelöffel Senf. Darauf verteilen Sie Speckwürfel, feine Zwiebelringe und längs geviertelte Gewürzgurken.
Tipp: Achten Sie darauf, die Füllung eher mittig zu platzieren und die Ränder frei zu lassen – so bleibt beim Aufrollen alles da, wo es hingehört.
Jetzt rollen Sie das Fleisch fest auf und fixieren es mit Küchengarn oder Rouladennadeln.
Anbraten und Soßenansatz vorbereiten
Erhitzen Sie in einem Bräter Butterschmalz oder Öl und braten Sie die Rouladen von allen Seiten kräftig an, bis sie rundum braun sind. Nehmen Sie die Rouladen dann kurz heraus.
Im Bratfett dünsten Sie nun das grob geschnittene Wurzelgemüse (Karotte, Sellerie, Lauch) zusammen mit dem Tomatenmark an, bis alles leicht gebräunt ist. Das ist die Basis für die kräftige Soße, wie man sie in Celle liebt.
Mit etwas Rotwein ablöschen (optional) und kurz einkochen lassen. Dann geben Sie die Rinderbrühe oder den Fond dazu, legen die Rouladen wieder hinein und fügen Lorbeerblatt sowie Wacholderbeeren hinzu.
Schmoren und Soße vollenden
Decken Sie den Bräter ab und lassen Sie das Ganze auf kleiner Flamme rund 90 Minuten schmoren. Alternativ können Sie den Bräter auch in den Backofen stellen – bei etwa 160 °C Ober-/Unterhitze.
Nach dem Schmoren nehmen Sie die Rouladen vorsichtig heraus und passieren die Soße durch ein Sieb. Wer mag, kann die Soße auch pürieren – das ergibt eine besonders sämige Konsistenz.
Zum Schluss schmecken Sie die Soße mit Salz, Pfeffer und – je nach Geschmack – einem kleinen Löffel Senf oder einem Hauch Zucker ab.
Beilagen zur Celler Roulade – das passt besonders gut
Zu einer deftigen Celler Roulade gehört eine ebenso kräftige Beilage. Kartoffeln stehen dabei traditionell an erster Stelle, doch es gibt viele Möglichkeiten, die das Gericht wunderbar ergänzen. Bevor Sie sich entscheiden, überlegen Sie: Möchten Sie die Soße besonders betonen oder lieber die Beilage für sich wirken lassen?
Typische Beilagen zur Rinderroulade:
Beilage | Warum sie passt |
---|---|
Salzkartoffeln | Klassiker – saugen die Soße gut auf |
Kartoffelklöße | Besonders zu festlichen Anlässen beliebt |
Rotkohl oder Apfelrotkohl | Fruchtig-frisch und ein schöner Kontrast |
Buttergemüse | Bringt Farbe und Leichtigkeit auf den Teller |
Spätzle oder Bandnudeln | Regional unterschiedlich – aber immer lecker |
Wenn Sie Gäste erwarten oder die Rouladen zu Weihnachten oder Ostern servieren möchten, sind Kartoffelklöße mit Rotkohl eine sichere Wahl. Für den Alltag sind Salzkartoffeln mit Buttergemüse oft die schnellere Alternative.
Tipps für Vorbereitung, Reste und Variationen
Ein Gericht wie die Celler Roulade lässt sich wunderbar vorbereiten – und schmeckt oft am nächsten Tag sogar noch besser, wenn die Aromen gut durchgezogen sind. Sie können also entspannt vorkochen.
Wer Rouladenreste hat, sollte sie nicht entsorgen: In Streifen geschnitten lassen sie sich als Füllung für Wraps oder mit Spätzle als Pfannengericht wiederverwenden.
Wenn Sie auf Schweinefleisch oder Speck verzichten möchten, können Sie auch eine vegetarische Variante mit Pilzen und Räuchertofu ausprobieren – die Soße bleibt dabei gleich, nur die Füllung ändert sich. Auch das kann ein spannender regionaler Twist sein.
Wo Sie in Celle gute Zutaten bekommen
Wenn Sie nicht wissen, wo Sie die besten Zutaten bekommen: In Celle finden Sie mehrere Wochenmärkte mit regionalem Fleisch, Gemüse und handgemachten Produkten.
Tipp: Besuchen Sie den Wochenmarkt auf dem Großen Plan (Mittwoch & Samstag). Viele Metzger dort bieten frische Rouladen auf Wunsch geschnitten an – ideal für dieses Rezept.
Hausgemacht schmeckt’s am besten
Die Celler Roulade ist ein Stück regionale Kochtradition, das nicht in Vergessenheit geraten sollte. Mit etwas Zeit, Liebe und guten Zutaten entsteht daraus ein Gericht, das nicht nur satt, sondern auch glücklich macht. Ob zum Sonntagsessen mit der Familie oder als Highlight für Gäste – diese Roulade macht Eindruck.
Bild Quelle:
Benreis, Attribution-ShareAlike 4.0 International via Wikimedia Commons. Zuschnitt vorgenommen von Andreas Müller.